PADOVAN-Methode
Ein ganzheitliches Therapiekonzept für die logopädische Praxis: Neurofunktionelle Reorganisation nach Beatriz Padovan
Die Padovan-Methode ist ein ganzheitlicher Therapieansatz, der Körper-, Mundfunktions-, Atem-, Hand- und Augenübungen umfasst.
Körperübungen
Sie bestehen aus den natürlichen Bewegungsabläufen der Entwicklung eines Kindes, die in den Übungen wiederholt werden: Strampeln, Rollen, Kriechen, Robben, Krabbeln etc. bis hin zu komplexen Bewegungen wie Seilspringen.
Sie führen u.a. zur Verbesserung von
- Körper- und Muskeltonus
- Körperhaltung
- Koordination
- Gleichgewicht
- Raum-Lage-Wahrnehmung
Handübungen
Bei den Handübungen werden die physiologischen Entwicklungsschritte des Greifens stetig wiederholt und im motorischen Kortex gefestigt.
Sie führen u.a. zur Verbesserung von
- feinmotorischen Fähigkeiten
- Hand-Hand-Koordination
- Auge-Hand-Koordination
- Schriftbild und Stifthaltung.
Augenübungen
Bei den Augenübungen kommt es zur Stimulation der Hirnnerven II, III, IV und VI. Die Übungen unterteilen sich in 2 Untergruppen. Zum Einen wird der Fotomotorische Reflex trainiert, d. h. die Anpassung an die Lichtintensität und zum Anderen werden die Augenmuskeln geschult.
Sie führen u.a. zur Verbesserung von
- visueller Aufmerksamkeit
- Beweglichkeit und Aktivität der Augen
- Konzentration
Mundfunktions-übungen
Sie bestehen aus Atem-, Saug-, Kau- und Schluckübungen.
Sie führen u.a. zur Verbesserung von
- Luftstromlenkung
- Atemkoordination
- Artikulation und Sprechen
- Lippen-, Wangen- und Zungenmuskulatur
- Nasenatmung und Mundschluss
- korrektem Schlucken
- Zahn- und Kieferfehlstellungen, Kiefergelenksbeschwerden
- Habits
Für wen empfiehlt sich die PADOVAN-Methode?
Für Patienten und Patientinnen mit
- Sprachentwicklungsstörungen
- Artikulations- und Aussprachestörungen
- Fehlbildungen von Lippen, Kiefer und /oder Gaumensegel
- Stimmstörungen
- Redeflussstörungen (Stottern, Poltern)
- Sprach- und Sprechstörungen bei körperlicher und/oder geistiger Behinderung
- orofazialer Dysfunktionen/ Muskelfunktionsstörungen
- Störungen der oralen Nahrungsaufnahme
- (Visuelle und/oder auditive) Wahrnehmungsstörungen
- Habits (Angewohnheiten wie Daumenlutschen etc.)
- neurologischen Erkrankungen (z.B. nach Schlaganfall)
- Autismusspektrumstöung
- Lese-Rechtschreib-Schwäche, Legasthenie, Dyskalkulie
- Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADS/ADHS)
- Zahn-/Kieferfehlstellungen (u.a. frontal/seitlich offenem Biss, ein-/beidseitigem Kreuzbiss, Progenie/Prognathie, hohem/spitzem Gaumen, Kiefergelenksbeschwerden)
- (kindliche) Aphasie
- (kindliche) Dysarthrie
- Fazialisparese
- Sprechapraxie
Für alle, die
- vorbeugend ihrem Körper und Geist etwas Gutes tun wollen
- einen mentalen und körperlichen Ausgleich suchen
- ihre Koordination, Motorik und Hirngedächtnisleistung verbessern wollen
Was bewirkt die Therapie im Allgemeinen?
Sie führt unter anderem zur Verbesserung von:
- Konzentration
- Merkfähigkeit
- Entspannung
- Hörwahrnehmung
- Körperwahrnehmung
- Selbstbewusstsein
- Epilepsie
- Lateralität
- Kommunikationsfähigkeit
- Flexibilität des Gehirns
„Derjenige, der das befolgt, was uns die weise Natur zeigt und lehrt, hat weniger Möglichkeiten, Fehler zu machen.“
Beatritz Padovan
Innerhalb der Therapie werden, je nach Störungsbild, die natürlichen motorischen Entwicklungsabläufe vom Strampeln bis zum gekreuzten Gehen sowie die Mundfunktionen – Atmen, Saugen, Kauen, Schlucken – angebahnt, unterstützt und gefestigt. Beatriz Padovan nennt dies NEUROFUNKTIONELLE REORGANISATION des Gehirns, denn durch die Übung der schematisierten Bewegungen aus dem genetisch programmierten motorischen Entwicklungsprozess werden die gesunden Bewegungsabläufe erlernt oder wiederholt und gefestigt.
Dabei erfolgt eine erneute Abspeicherung von Bewegungs- und Wahrnehmungseindrücken, also einer Neustrukturierung/Reorganisation der Hirnareale, die für Bewegungsabläufe, auch Sprach- und Sprechfunktionen, zuständig sind.
Mit der Neurofunktionellen Reorganisation können Störungen der Motorik, der Haltung, der Sprache, des Sprechens, des orofacialen Bereichs, des Lernens und des Verhaltens verbessert oder sogar komplett aufgehoben werden. Fehlentwicklungen kann durch frühzeitiges Intervenieren vorgebeugt werden.
Die Therapeutin bietet während der Durchführung sprachliche und kognitive Anreize, indem die Übungen mit rhythmischen Versen, Liedern und Gedichten begleitet werden. Je nach Störungsbild werden speziell für die Patienten angepasste Übungen in die Therapie eingebunden und/oder angeschlossen.
Die Mitarbeit der Familie/des engeren persönlichen Umfeldes trägt unmittelbar zum Erfolg der Therapie bei. Entwicklung ist ein stetiger Prozess. Die Natur zeigt uns, dass dieser als Ganzes und nicht voneinander getrennt betrachten muss.
So gehört die Verwandlung im Laufe des Lebens zu vielen Lebensbereichen.
Aus dem Samen einer Pusteblume bilden sich zum Beispiel junge Löwenzahnpflanzen. Wenn die gelben Blüten verblüht sind, entwickeln sich kleine zarte Schirmchen, die mit dem Wind – oder durch dich – davon gepustet werden und die Basis für eine neue Pflanze bilden.
Auch beim Menschen hängen Entwicklungsschritte voneinander ab und bauen aufeinander auf. Motorische, sensorische, neurologische und seelische Reifungsprozesse unterstützen sich gegenseitig.
Wie am Beispiel des Löwenzahns, der zur Pusteblume wird und wieder neue Samen bildet, zeigt uns die Natur im jährlichen Kreislauf der Jahreszeiten in einer Vielzahl von Prozessen den Zusammenhang von Entwicklung, Ruhe und Entfaltung.
In der Logopädie legen wir besonderen Wert darauf den Menschen als Ganzes zu betrachten, um Sie und /oder Ihr Kind bestmöglich zu unterstützen.
Die besten Erfahrungen zeigt dabei die Behandlung mit der Padovan-Methode® - Neurofunktionelle Reorganisation. Hier gibt es immer wieder kleine Wunder zu entdecken.
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